🤝 Selbsthilfe & Netzwerke

 
  • Psychische Erkrankungen können das Leben auf den Kopf stellen – für Betroffene und Angehörige.
    Manche ziehen sich zurück, schämen sich oder haben das Gefühl, niemand würde sie verstehen.
    Dabei kann gerade der Austausch mit anderen ein entscheidender Wendepunkt sein:

    • Verstanden fühlen: In einer Gruppe musst du nichts erklären – die anderen kennen ähnliche Gefühle und Situationen.

    • Von Erfahrungen profitieren: Tipps und Strategien von Menschen, die selbst betroffen sind, sind oft praktischer und alltagsnäher als jede Broschüre.

    • Neue Hoffnung schöpfen: Zu sehen, dass andere Krisen überwunden haben, gibt Mut: „Wenn es bei ihnen besser wurde, kann es bei mir auch klappen.“

    • Selbstwirksamkeit stärken: Wer selbst etwas beitragen oder anderen zuhören kann, merkt: „Ich habe schon viel geschafft und kann etwas weitergeben.“

    • Soziale Isolation durchbrechen: Selbsthilfegruppen können ein sicherer Ort sein, um wieder Kontakte aufzubauen – ohne Druck.

  • Selbsthilfegruppen:
    Regelmäßige Treffen mit Menschen, die ein ähnliches Thema haben (z. B. Depression, Angst, Sucht, Trauma).
    Oft moderiert, manche haben feste Themen, andere offenen Austausch.

    Angehörigengruppen:
    Räume, in denen Partner, Eltern oder Kinder offen über ihre Belastungen sprechen können – ohne die kranke Person.

    Peer-Angebote:
    Unterstützung durch Menschen mit eigener Erfahrung („Genesungsbegleiter*innen“).
    Diese kennen den Weg aus der Krise aus erster Hand und können Mut machen.

    Online-Foren & digitale Gruppen:
    Gut geeignet, wenn du anonym bleiben oder nicht reisen möchtest.
    Chats, Foren oder Videogruppen können ein erster Schritt sein, bevor man sich vor Ort trifft.

    • Selbsthilfekontaktstellen (meist in jeder Stadt/Landkreis) → zentrale Anlaufstellen

    • Sozialpsychiatrischer Dienst → kennt regionale Gruppen und vermittelt Kontakte

    • Krankenkassen → oft eigene Listen von Gruppen in deiner Region

    • Online-Datenbanken:

    • NAKOS.de – bundesweite Suchdatenbank

    • Selbsthilfegruppen.de

    • psychenet.de – für psychische Gesundheit

      Selbsthilfeorganisationen:

      • Blaues Kreuz: Hilfe bei Suchtproblemen

      • Al-Anon: Angehörige von Menschen mit Alkoholproblemen

      • Schatten & Licht: Unterstützung bei peripartalen Depressionen

      • ADHS Deutschland e.V., Borderline-Netzwerk, etc.

  • Viele Menschen sind unsicher: „Was erwartet mich da?“ – das ist völlig normal.

    • Einfach mal reinschnuppern: Du musst nicht sofort etwas sagen.

    • Mehrere Gruppen ausprobieren: Nicht jede Gruppe passt, das ist okay.

    • Vorbereiten: Überlege vorher, was du teilen möchtest und wo deine Grenze ist.

    • Begleitung mitnehmen: Nimm beim ersten Mal jemanden mit, wenn du dich sicherer fühlst.

    • Geduld haben: Manchmal dauert es, bis man Vertrauen fasst – gib dir Zeit.

    • Umkreissuche: Selbsthilfegruppen und Netzwerke nach PLZ/Ort

    • Favoritenfunktion: Gruppen speichern und Benachrichtigungen erhalten

    • Treff-Erinnerung: Push-Nachricht „Nächstes Treffen am …“

    • Online-Gruppen & Chats: Verlinkung zu seriösen digitalen Angeboten

    • Erfahrungsberichte: Kurze Mutmach-Geschichten von Betroffenen (optional)

 
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Notfall-Hinweis

⚠️ Bei akuter Suizidgefahr:
Notruf 112 oder Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 (kostenlos, rund um die Uhr)