
Krankheitsbilder
Hier findest Du verständliche Informationen über psychische Erkrankungen - mit alltagsnahen Infos und Hinweisen für Angehörige
Depression
Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen und geht weit über „Traurigkeit“ hinaus. Sie führt zu anhaltender Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und dem Verlust von Freude. Auf der Detailseite findest Du Informationen zu Symptomen, Behandlung und Hilfen.
Bipolare Störung
Menschen mit bipolarer Störung schwanken zwischen Phasen tiefer Depression und starker Hochstimmung (Manie). Diese Wechsel belasten das Leben erheblich, können aber gut behandelt werden. Mehr über Krankheitsbild und Unterstützung lese auf der Detailseite.
Persönlichkeitsstörungen
Persönlichkeitsstörungen zeigen sich durch tief verankerte Verhaltens- und Beziehungsmuster, die zu Konflikten und Leid führen. Sie äußern sich sehr unterschiedlich, z. B. durch Impulsivität, Abhängigkeit oder übermäßige Angst. Auf der Krankheitsseite findest Du ausführliche Informationen und Hilfen.
Schizophrenie
Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung, die Denken, Wahrnehmung und Gefühle stark verändert. Typisch sind Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Rückzug. Ausführliche Informationen und Hilfen findest Du auf der Krankheitsseite.
Angststörungen
Angststörungen äußern sich durch starke Ängste, die oft nicht im Verhältnis zur Situation stehen. Sie können den Alltag massiv einschränken und zu Vermeidung führen. Mehr Informationen findest du auf der Detailseite.
Zwangsstörung
Zwangsstörungen zeigen sich durch unerwünschte Gedanken und Handlungen, die Betroffene immer wieder ausführen müssen. Das ist sehr belastend und nimmt viel Raum im Alltag ein. Auf der Krankheitsseite erfährst du mehr über Ursachen und Hilfen.
Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
Eine PTBS entsteht nach extrem belastenden Erfahrungen wie Gewalt, Unfall oder Krieg. Flashbacks, Albträume und ständige innere Anspannung sind typische Symptome. Mehr dazu findest du auf der Detailseite.
Essstörungen
Essstörungen wie Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating bestimmen das Leben stark. Essen, Gewicht und Kontrolle stehen dabei im Mittelpunkt. Mehr Infos zu Ursachen und Hilfen findest du auf der Detailseite.
Suchterkrankungen (stoffgebunden)
Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenabhängigkeit entwickeln sich oft schleichend. Betroffene geraten in einen Kreislauf von Abhängigkeit und Kontrollverlust. Auf der Krankheitsseite erfährst du, welche Hilfen es gibt.
Suchterkrankung (nicht stoffgebunden)
Auch Glücksspiel, Internet oder Kaufen können süchtig machen. Die Folgen ähneln stoffgebundenen Abhängigkeiten und belasten den Alltag stark. Mehr dazu findest du auf der Detailseite.
Autismus-Spektrum-Störungen
Autismus bringt besondere Stärken, aber auch große Herausforderungen mit sich. Viele Betroffene haben Schwierigkeiten in der sozialen Kommunikation und starke Spezialinteressen. Auf der Detailseite erfährst du mehr.
Demenz
Bei einer Demenz lassen Gedächtnis, Orientierung und Alltagsfähigkeiten schrittweise nach. Betroffene brauchen mit der Zeit immer mehr Unterstützung. Mehr Informationen findest du auf der Krankheitsseite.
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Definition
Eine Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die weit über normale Traurigkeit hinausgeht. Typisch sind anhaltende Niedergeschlagenheit, Interessenverlust, starke Erschöpfung und ein Gefühl innerer Leere. Gedanken, Gefühle und der Alltag sind dadurch stark beeinträchtigt.Alltagsrelevanz
Depressionen beeinflussen das gesamte Leben: Selbst einfache Aufgaben wie Aufstehen, Einkaufen oder soziale Kontakte können unmöglich erscheinen. Arbeit, Ausbildung oder Studium werden oft unterbrochen, und viele Betroffene ziehen sich stark zurück.Angehörigen-Perspektive
Für Angehörige ist es schmerzhaft und belastend mitzuerleben, wie sich ein geliebter Mensch verändert. Viele fühlen sich hilflos oder machen sich Vorwürfe, weil sie nicht „genug helfen“ können. Wichtig ist zu wissen: Eine Depression ist keine Schwäche, sondern eine Erkrankung. Angehörige können unterstützen, indem sie zuhören, kleine Hilfen im Alltag übernehmen und gemeinsam nach professioneller Hilfe suchen.Was tun bei ersten Anzeichen?
Frühzeitig mit dem Hausarzt oder einem Facharzt sprechen.
Sich jemandem anvertrauen und Unterstützung einbeziehen.
Belastungen im Alltag reduzieren und kleine Schritte planen.
Bei akuten Suizidgedanken sofort den Notruf (112) wählen.
Selbsthilfe
👉 Praktische Methoden wie Tagesstrukturpläne oder Bewegungsübungen finden Sie auf unserer Selbsthilfe-Seite.Hilfe- und Unterstützungsangebote
Psychotherapie (Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Verfahren etc.)
Ärztliche Behandlung (z. B. Antidepressiva, eng begleitet durch den Arzt)
Ambulante psychiatrische Krankenpflege (APP) oder Soziotherapie zur Unterstützung im Alltag
Eingliederungshilfe zur Förderung von Teilhabe (z. B. Assistenz beim Wohnen, Tagesstruktur)
Klinik oder Tagesklinik, wenn ambulante Hilfe nicht ausreicht
Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen, auch für Angehörige
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Definition
Eine Psychose ist eine schwere psychische Erkrankung, bei der das Erleben und die Wahrnehmung stark verändert sind. Betroffene können Halluzinationen (z. B. Stimmen hören), Wahnvorstellungen (z. B. Verfolgungsängste) oder ein stark gestörtes Denken erleben. Häufig tritt eine Psychose im Rahmen einer Schizophrenie auf.Alltagsrelevanz
Psychosen wirken sich massiv auf das tägliche Leben aus: Betroffene verlieren manchmal den Bezug zur Realität und haben Schwierigkeiten, Arbeit, Schule oder soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Viele ziehen sich zurück, andere wirken verwirrt oder misstrauisch. Die Erkrankung kann in Schüben auftreten, zwischen denen Phasen mit relativ stabiler Stimmung und Leistungsfähigkeit möglich sind.Angehörigen-Perspektive
Für Angehörige ist eine Psychose oft sehr beängstigend. Plötzlich verändert sich ein vertrauter Mensch stark, wirkt misstrauisch, zieht sich zurück oder sagt Dinge, die schwer nachvollziehbar sind. Das kann hilflos, traurig oder auch wütend machen. Wichtig ist, Verständnis zu zeigen, nicht in die Diskussion über Wahninhalte einzusteigen und professionelle Hilfe zu suchen. Angehörige brauchen selbst Unterstützung, um Entlastung und Orientierung zu finden.Was tun bei ersten Anzeichen?
Frühwarnzeichen ernst nehmen (z. B. Rückzug, ungewöhnliche Gedanken, Verwirrung).
Schnell ärztliche oder psychiatrische Hilfe aufsuchen.
Angehörige oder Vertrauenspersonen einbeziehen.
Bei akuter Eigen- oder Fremdgefährdung sofort den Notruf (112) wählen.
Selbsthilfe
👉 Methoden wie Stressbewältigung, Frühwarnzeichen-Tagebücher oder Strukturhilfen finden Sie auf unserer Selbsthilfe-Seite.Hilfe- und Unterstützungsangebote
Medikamentöse Behandlung (Antipsychotika) als Basistherapie, eng begleitet durch den Arzt
Psychotherapie zur Krankheitsbewältigung und Stabilisierung
Psychiatrische Institutsambulanzen (PIA) für umfassende, langfristige Behandlung
Ambulante psychiatrische Pflege (APP) oder Soziotherapie zur Unterstützung im Alltag
Eingliederungshilfe (z. B. betreutes Wohnen, Tagesstruktur) zur Förderung von Teilhabe
Stationäre Behandlung in einer Klinik bei akuten Schüben
Angehörigenberatung und Selbsthilfegruppen
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Definition
Eine Bipolare Störung ist eine psychische Erkrankung, bei der sich depressive Phasen (Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Schuldgefühle) und manische Phasen (übersteigerte Energie, vermindertes Schlafbedürfnis, Risikoverhalten) abwechseln können. Manche Betroffene erleben auch „gemischte Episoden“ mit Symptomen beider Zustände gleichzeitig.Alltagsrelevanz
Die Stimmungsschwankungen können Arbeit, Studium, Partnerschaft und Freundschaften stark belasten. In manischen Phasen wirken Betroffene oft überaktiv, treffen unüberlegte Entscheidungen oder übernehmen sich. In depressiven Phasen sind Rückzug, Antriebslosigkeit und Hoffnungslosigkeit vorherrschend. Das macht die Planung des Alltags schwer und kann zu Konflikten im sozialen Umfeld führen.Angehörigen-Perspektive
Für Angehörige ist es herausfordernd, die schnellen Wechsel zwischen Hochstimmung und tiefer Depression zu verstehen. Sie erleben Sorgen, Unsicherheit und manchmal auch Überforderung. Hilfreich ist, Veränderungen früh zu erkennen, offen darüber zu sprechen und gemeinsam professionelle Unterstützung einzubeziehen. Auch Angehörige selbst brauchen Entlastung, um nicht auszubrennen.Was tun bei ersten Anzeichen?
Stimmungsschwankungen ernst nehmen und beobachten.
Frühzeitig ärztliche oder therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.
Feste Tagesstrukturen aufbauen, um Schwankungen abzufedern.
Angehörige oder Vertrauenspersonen einbeziehen.
Selbsthilfe
👉 Methoden wie Stimmungs- und Schlafprotokolle oder Strategien zur Alltagsstruktur finden Sie auf unserer Selbsthilfe-Seite.Hilfe- und Unterstützungsangebote
Medikamentöse Behandlung (z. B. Stimmungsstabilisierer) als Basistherapie
Psychotherapie (z. B. Psychoedukation, kognitive Verhaltenstherapie)
Psychiatrische Institutsambulanzen für langfristige Begleitung
Ambulante psychiatrische Pflege (APP) oder Soziotherapie zur Unterstützung im Alltag
Eingliederungshilfe (z. B. Assistenz beim Wohnen, Teilhabe am Arbeitsleben)
Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige
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Definition
Angststörungen sind psychische Erkrankungen, bei denen Angst übermäßig stark, dauerhaft oder in eigentlich ungefährlichen Situationen auftritt. Typische Formen sind Panikstörung, Generalisierte Angststörung, soziale Phobie oder spezifische Phobien. Die Angst wird oft von körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwindel oder Atemnot begleitet.Alltagsrelevanz
Angststörungen können den Alltag stark einschränken: Einkaufen, Busfahren, Arztbesuche oder Treffen mit Freunden werden oft vermieden. Viele Betroffene entwickeln Strategien, um angstauslösende Situationen zu umgehen, geraten dadurch aber zunehmend in Isolation. Beruf, Schule oder Studium können erheblich beeinträchtigt sein.Angehörigen-Perspektive
Für Angehörige wirkt die Angst manchmal schwer nachvollziehbar. Sie sehen, dass Betroffene Situationen meiden oder in Panik geraten, obwohl objektiv keine Gefahr besteht. Hilflosigkeit, Geduld und manchmal auch Frustration prägen den Umgang. Hilfreich ist, Ängste ernst zu nehmen, kleine Schritte zu unterstützen und gleichzeitig die eigenen Grenzen im Blick zu behalten, um nicht selbst überfordert zu werden.Was tun bei ersten Anzeichen?
Ängste ernst nehmen und beobachten, wie oft sie auftreten.
Frühzeitig ärztliche oder therapeutische Hilfe suchen.
Belastende Situationen nicht dauerhaft vermeiden, sondern schrittweise anzugehen versuchen.
Offenes Gespräch mit vertrauten Personen führen.
Selbsthilfe
👉 Praktische Übungen wie Atemtechniken, Entspannungsübungen oder kleine Konfrontationsschritte finden Sie auf unserer Selbsthilfe-Seite.Hilfe- und Unterstützungsangebote
Psychotherapie (v. a. kognitive Verhaltenstherapie, Expositionstraining)
Ärztliche Behandlung (bei Bedarf medikamentöse Unterstützung)
Psychiatrische Institutsambulanzen für spezialisierte Behandlung
Soziotherapie oder Eingliederungshilfe zur Unterstützung im Alltag
Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige
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Definition
Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickelt sich nach dem Erleben oder Miterleben extrem belastender Ereignisse, etwa Gewalt, Missbrauch, Unfällen, Naturkatastrophen oder Krieg. Typisch sind Flashbacks (plötzliches Wiedererleben), Albträume, starke innere Anspannung und Vermeidungsverhalten.Alltagsrelevanz
PTBS wirkt sich massiv auf den Alltag aus: Betroffene meiden Orte, Menschen oder Situationen, die Erinnerungen auslösen. Schlafprobleme, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten erschweren Beruf, Schule oder soziale Kontakte. Manche entwickeln zusätzlich Depressionen oder Suchtprobleme.Angehörigen-Perspektive
Für Angehörige ist es schwer, die heftigen Reaktionen zu verstehen. Viele fühlen sich hilflos, wenn Betroffene scheinbar „grundlos“ in Panik geraten oder sich zurückziehen. Wichtig ist, das Erlebte nicht zu bagatellisieren („Das ist doch vorbei“), sondern die Symptome ernst zu nehmen. Angehörige können helfen, indem sie Sicherheit vermitteln, zuhören und Betroffene bei der Suche nach professioneller Unterstützung begleiten. Auch sie selbst benötigen oft Entlastung.Was tun bei ersten Anzeichen?
Belastende Symptome ernst nehmen und nicht abwarten.
Frühzeitig ärztliche oder therapeutische Hilfe suchen.
Vertrauenspersonen einbeziehen und offen sprechen.
Bei Suizidgedanken oder akuter Überforderung: Notruf (112) oder Krisendienst kontaktieren.
Selbsthilfe
👉 Stabilisierungstechniken und Übungen zur Beruhigung finden Sie auf unserer Selbsthilfe-Seite.Hilfe- und Unterstützungsangebote
Psychotherapie (Traumatherapie, EMDR, kognitive Verhaltenstherapie)
Psychiatrische Institutsambulanzen und spezialisierte Traumazentren
Ambulante psychiatrische Pflege (APP) oder Soziotherapie zur Unterstützung im Alltag
Eingliederungshilfe (z. B. Assistenz beim Wohnen, Tagesstruktur)
Selbsthilfegruppen, auch speziell für Angehörige
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Definition
Zwangsstörungen sind psychische Erkrankungen, bei denen Betroffene unter wiederkehrenden, sich aufdrängenden Gedanken (Zwangsgedanken) und/oder dem Drang zu bestimmten Handlungen (Zwangshandlungen) leiden. Beispiele sind ständiges Kontrollieren, häufiges Händewaschen oder quälende Grübelgedanken. Die Betroffenen wissen meist, dass ihre Zwänge übertrieben sind, können sie aber nicht unterdrücken.Alltagsrelevanz
Zwangsstörungen können sehr belastend sein und viel Zeit kosten. Alltägliche Abläufe wie Einkaufen, Kochen oder Arbeiten werden oft von Ritualen unterbrochen. Manche Betroffene schämen sich und verheimlichen ihre Symptome, was zu Isolation führen kann. Beruf, Schule oder Studium sind häufig eingeschränkt.Angehörigen-Perspektive
Für Angehörige ist es schwer zu verstehen, warum bestimmte Handlungen ständig wiederholt werden müssen. Sie fühlen sich oft zerrissen zwischen Geduld, Mitmachen oder Abgrenzen. Wichtig ist, die Zwänge als Krankheitssymptome zu sehen und gemeinsam Wege zu suchen, mit ihnen umzugehen. Auch Angehörige brauchen Pausen und Unterstützung, um nicht überlastet zu werden.Was tun bei ersten Anzeichen?
Zwangsgedanken oder -handlungen ernst nehmen und beobachten.
Frühzeitig ärztliche oder therapeutische Hilfe suchen.
Vertraute Personen einbeziehen, anstatt sich zurückzuziehen.
Symptome nicht bagatellisieren oder aus Scham verschweigen.
Selbsthilfe
👉 Methoden wie Achtsamkeitsübungen oder Expositionstechniken finden Sie auf unserer Selbsthilfe-Seite.Hilfe- und Unterstützungsangebote
Psychotherapie (vor allem kognitive Verhaltenstherapie mit Exposition und Reaktionsmanagement)
Ärztliche Behandlung (bei Bedarf Medikamente wie SSRI)
Psychiatrische Institutsambulanzen für spezialisierte Therapie
Soziotherapie oder Eingliederungshilfe zur Unterstützung im Alltag
Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige
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Definition
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine psychische Erkrankung, die durch starke Stimmungsschwankungen, intensive zwischenmenschliche Beziehungen, ein instabiles Selbstbild und impulsives Verhalten gekennzeichnet ist. Typisch sind auch eine große Angst vor dem Verlassenwerden und selbstschädigendes Verhalten.Alltagsrelevanz
Das Leben mit einer Borderline-Störung ist für Betroffene oft ein ständiges Auf und Ab. Beziehungen können intensiv, aber auch konfliktreich sein. Gefühle wechseln schnell zwischen Nähe und Ablehnung. Häufig kommt es zu Problemen im Beruf, in der Partnerschaft oder im Freundeskreis. Selbstverletzendes Verhalten oder riskante Handlungen können zusätzliche Belastungen verursachen.Angehörigen-Perspektive
Für Angehörige ist der Umgang mit der Borderline-Störung oft sehr herausfordernd. Die schnellen Stimmungswechsel, die intensive Nähe-Distanz-Dynamik und mögliche Selbstverletzungen können verunsichern und überfordern. Wichtig ist, klare Grenzen zu setzen, Verständnis zu zeigen und sich selbst nicht zu verlieren. Auch Angehörige brauchen Unterstützung, um stabil zu bleiben.Was tun bei ersten Anzeichen?
Veränderungen im Gefühlsleben und Beziehungen ernst nehmen.
Frühzeitig ärztliche oder psychotherapeutische Hilfe suchen.
Vertraute Personen einbeziehen und offen über Gefühle sprechen.
Bei akuter Selbstgefährdung sofort den Notruf (112) wählen.
Selbsthilfe
👉 Methoden wie Achtsamkeit, Skills-Training oder Emotionsregulation finden Sie auf unserer Selbsthilfe-Seite.Hilfe- und Unterstützungsangebote
Psychotherapie (besonders wirksam: Dialektisch-Behaviorale Therapie, DBT)
Ärztliche Begleitung, ggf. unterstützende Medikation
Ambulante psychiatrische Pflege (APP) oder Soziotherapie zur Alltagsstabilisierung
Eingliederungshilfe (z. B. Assistenz beim Wohnen, Tagesstruktur)
Selbsthilfegruppen und Angehörigengruppen
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Definition
Suchterkrankungen entstehen, wenn der Konsum von Alkohol, Medikamenten oder illegalen Drogen nicht mehr kontrolliert werden kann und zu körperlicher, psychischer oder sozialer Abhängigkeit führt. Auch Verhaltenssüchte (z. B. Glücksspiel) gehören dazu. Typisch sind ein starkes Verlangen (Craving), Kontrollverlust und die Fortsetzung des Konsums trotz schädlicher Folgen.Alltagsrelevanz
Sucht verändert den Alltag in allen Bereichen: Gesundheit, Arbeit, Finanzen und soziale Beziehungen sind häufig betroffen. Betroffene vernachlässigen Hobbys, Verpflichtungen oder Kontakte. Körperliche Folgen (z. B. Organschäden), psychische Probleme und Konflikte mit dem Gesetz können hinzukommen.Angehörigen-Perspektive
Für Angehörige ist eine Suchterkrankung oft sehr belastend. Sie erleben Versprechen, Rückfälle, Streit und Sorgen um die Gesundheit des Betroffenen. Viele fühlen sich hilflos oder verantwortlich. Wichtig ist, Grenzen zu setzen, sich nicht in die Abhängigkeit „mit hineinziehen“ zu lassen und selbst Unterstützung zu suchen. Angehörige brauchen ebenso Entlastung wie die Betroffenen.Was tun bei ersten Anzeichen?
Offenes Gespräch suchen und die Problematik ansprechen.
Frühzeitig ärztliche oder suchtmedizinische Beratung in Anspruch nehmen.
Entlastende Unterstützungsangebote für Angehörige nutzen.
Bei akuten Krisen oder Entzugssymptomen sofort medizinische Hilfe holen.
Selbsthilfe
👉 Methoden wie Rückfallprophylaxe, Alltag ohne Suchtmittel gestalten oder Selbsthilfegruppen finden Sie auf unserer Selbsthilfe-Seite.Hilfe- und Unterstützungsangebote
Suchtberatungsstellen als erste Anlaufstelle
Entgiftung in Fachkliniken (meist stationär, unter ärztlicher Begleitung)
Entwöhnungstherapie (Rehabilitation) stationär oder ambulant
Selbsthilfegruppen (z. B. Anonyme Alkoholiker, Blaues Kreuz, Angehörigengruppen)
Sozialrechtliche Unterstützung: Eingliederungshilfe, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
Substitutionstherapie bei Opiatabhängigkeit (z. B. Methadon, Buprenorphin)
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Definition
Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen des Gehirns, bei denen Gedächtnis, Denken und andere geistige Fähigkeiten nachlassen. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Krankheit. Typisch sind Vergesslichkeit, Orientierungsprobleme und Veränderungen in Verhalten und Persönlichkeit, die im Verlauf zunehmen.Alltagsrelevanz
Demenz betrifft alle Lebensbereiche: Betroffene vergessen Alltagsdinge, finden sich in vertrauter Umgebung nicht mehr zurecht oder haben Schwierigkeiten mit Sprache und Entscheidungen. Mit Fortschreiten der Erkrankung werden selbstständiges Wohnen, Finanzen und medizinische Versorgung immer schwieriger. Der Alltag muss zunehmend von Angehörigen oder Pflegekräften mitgestaltet werden.Angehörigen-Perspektive
Für Angehörige ist Demenz sehr belastend. Der geliebte Mensch verändert sich, gemeinsame Erinnerungen gehen verloren, alltägliche Betreuung und Pflege werden anstrengender. Viele Angehörige fühlen sich erschöpft oder allein gelassen. Wichtig ist, rechtzeitig Entlastungsangebote zu nutzen und Unterstützung einzubeziehen, um nicht selbst krank zu werden.Was tun bei ersten Anzeichen?
Vergesslichkeit oder Orientierungsprobleme ernst nehmen.
Frühzeitig ärztliche Abklärung (Hausarzt, Neurologe, Gedächtnisambulanz) suchen.
Unterstützung durch Angehörige oder enge Bezugspersonen einbeziehen.
Alltagsstruktur vereinfachen (z. B. Erinnerungszettel, feste Abläufe).
Selbsthilfe
👉 Tipps zur Alltagsstruktur und Übungen für Gedächtnis & Orientierung finden Sie auf unserer Selbsthilfe-Seite.Hilfe- und Unterstützungsangebote
Ärztliche Behandlung zur Abklärung und ggf. medikamentösen Unterstützung
Gedächtnisambulanzen und Fachkliniken
Pflegeleistungen nach SGB XI (Pflegegrad beantragen, ambulante oder stationäre Pflege)
Eingliederungshilfe bei Teilhabeeinschränkungen im frühen Verlauf
Beratungsstellen (z. B. Alzheimer-Gesellschaften, Pflegestützpunkte)
Selbsthilfegruppen und Angehörigengruppen
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Definition
Autismus-Spektrum-Störungen sind Entwicklungsstörungen, die bereits in der Kindheit beginnen und lebenslang bestehen. Sie äußern sich vor allem durch besondere Schwierigkeiten in der sozialen Kommunikation, eingeschränkte Interessen und stereotype Verhaltensweisen. Die Ausprägungen reichen von leichteren Formen (z. B. Asperger-Syndrom) bis zu stark beeinträchtigenden Verläufen.Alltagsrelevanz
Menschen im Autismus-Spektrum erleben ihren Alltag oft als überfordernd: soziale Situationen, Veränderungen oder Reizüberflutung können Stress auslösen. Gleichzeitig verfügen viele über besondere Stärken, etwa Detailgenauigkeit, logisches Denken oder ein ausgeprägtes Spezialinteresse. Schule, Beruf und Beziehungen können durch fehlendes Verständnis im Umfeld erschwert sein.Angehörigen-Perspektive
Für Angehörige ist es herausfordernd, zwischen den besonderen Stärken und den alltäglichen Schwierigkeiten zu balancieren. Eltern müssen oft zusätzliche Unterstützung organisieren (z. B. Therapien, Schulbegleitung), während Partner oder Freunde lernen, klare Strukturen und verständliche Kommunikation zu bieten. Verständnis, Geduld und Austausch mit anderen Angehörigen sind wichtig, um nicht selbst zu überlasten.Was tun bei ersten Anzeichen?
Auffälligkeiten in Sprache, Spielverhalten oder sozialen Kontakten ernst nehmen.
Frühzeitig eine diagnostische Abklärung (z. B. Kinder- und Jugendpsychiatrie, Autismus-Ambulanz) veranlassen.
Unterstützung durch Fachstellen und Beratungsangebote einholen.
Struktur und klare Abläufe im Alltag schaffen.
Selbsthilfe
👉 Tipps zu Reizregulation, Kommunikationshilfen und Alltagsstruktur finden Sie auf unserer Selbsthilfe-Seite.Hilfe- und Unterstützungsangebote
Frühförderung und heilpädagogische Unterstützung bei Kindern
Therapieangebote (z. B. Ergotherapie, Verhaltenstherapie, Soziale Kompetenztrainings)
Schulbegleitung und Eingliederungshilfe zur Teilhabe im Alltag
Ambulante Hilfen (z. B. Assistenzdienste, Autismustherapiezentren)
Selbsthilfegruppen und Autismus-Vereine für Betroffene und Angehörige
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Definition
Essstörungen sind psychische Erkrankungen, bei denen das Ess- und Körperbildverhalten so gestört ist, dass Gesundheit, Alltag und Beziehungen deutlich beeinträchtigt werden. Zu den häufigsten Formen gehören die Anorexia nervosa (eingeschränkte Nahrungsaufnahme, starker Gewichtsverlust), Bulimia nervosa (Ess- und kompensatorische Verhaltensweisen wie Erbrechen) und Binge-Eating-Störung (wiederholte Heißhunger-/Fressanfälle ohne kompensatorisches Verhalten). Häufig bestehen starke Sorgen um Gewicht, Form und Kontrolle.Alltagsrelevanz
Essstörungen betreffen Leben, Arbeit und soziale Beziehungen stark: Nahrungsaufnahme, Essenssituationen und Körperwahrnehmung dominieren den Alltag. Konzentrations- und Leistungsfähigkeit leiden, körperliche Beschwerden und Folgeerkrankungen (Herz-Kreislauf, Elektrolytstörungen, Magen-Darm-Probleme, Untergewicht) können auftreten. Viele Betroffene ziehen sich zurück oder meiden soziale Anlässe mit Essen.Angehörigen-Perspektive
Für Angehörige ist der Umgang mit Essstörungen belastend und oft verunsichernd: Mahlzeiten werden zum Konfliktfeld, Versuche zu „helfen“ können als Druck erlebt werden. Wichtig ist, Schuldzuweisungen zu vermeiden und die Erkrankung als ernsthafte medizinisch-psychische Problematik zu sehen. Angehörige können durch ruhige, verlässliche Unterstützung, gemeinsame Essens-Strukturen und das Einbeziehen professioneller Hilfe helfen. Eigene Entlastung (z. B. Angehörigengruppen) ist wichtig, um nicht auszubrennen.Was tun bei ersten Anzeichen?
Veränderungen im Essverhalten, starke Gewichtsschwankungen, exzessive Beschäftigung mit Körpergewicht/Ernährung ernst nehmen.
Frühe ärztliche Abklärung (Hausarzt, Gynäkologe, Kinderarzt, ggf. Fachärzte) wegen möglicher körperlicher Risiken.
Psychotherapeutische Erstberatung suchen; bei Jugendlichen Familienberatung (FBT) in Erwägung ziehen.
Bei akuten körperlichen Warnzeichen (starker Gewichtsverlust, Ohnmachtsanfälle, starker Flüssigkeitsverlust, Herzklopfen, Bewusstseinsstörungen) sofort medizinische Notfallversorgung aufsuchen.
Selbsthilfe
👉 Praktische Strategien (regelmäßige Essensstruktur, Selbstbeobachtung ohne Bewertungsdruck, Umgang mit Heißhunger, Achtsamkeit, Unterstützung durch Angehörige) sowie gruppenbasierte Angebote finden Sie ausführlich auf unserer Selbsthilfe-Seite.Hilfe- und Unterstützungsangebote
Ambulante Psychotherapie (z. B. kognitive Verhaltenstherapie, spezialisierte Verfahren für Essstörungen)
Ernährungsberatung / Diätberatung in Kombination mit Psychotherapie
Multidisziplinäre Spezialambulanzen für Essstörungen (medizinische, ernährungstherapeutische und psychotherapeutische Betreuung)
Tagesklinik / stationäre Therapie bei schwerer körperlicher Beeinträchtigung oder wenn ambulante Behandlung nicht ausreicht
Familienbasierte Therapie (FBT) besonders empfohlen bei Jugendlichen
Medizinische Nachsorge (Kardiologie, Labor, Endokrinologie) bei körperlichen Folgeproblemen
Selbsthilfegruppen und Angehörigengruppen, regionale Beratungsstellen und telefonische Hilfsangebote
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Definition
Das sogenannte „Messi-Syndrom“ beschreibt eine Verhaltensweise, bei der Wohnungen oder Häuser stark vermüllen oder verwahrlosen. Fachlich wird oft von Sammel- oder Verwahrlosungssyndrom gesprochen. Es handelt sich nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern tritt häufig im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen wie Zwangsstörungen, Depressionen, Psychosen oder Persönlichkeitsstörungen auf.Alltagsrelevanz
Das Messi-Syndrom beeinträchtigt den Alltag erheblich: Wohnungen werden unbewohnbar, Hygiene und Gesundheit sind gefährdet, soziale Kontakte brechen ab. Betroffene schämen sich oft und ziehen sich zurück, was Isolation verstärkt. Auch der Verlust der Wohnung durch Kündigung oder Räumung ist ein häufiges Risiko.Angehörigen-Perspektive
Für Angehörige ist die Situation schwer zu ertragen: Sie erleben Scham, Hilflosigkeit oder auch Wut. Oft versuchen sie zu helfen, stoßen aber auf Widerstand, weil Betroffene das Problem nicht erkennen oder Hilfe ablehnen. Wichtig ist, Verständnis aufzubringen, aber auch die eigenen Grenzen zu wahren und externe Unterstützung einzubeziehen.Was tun bei ersten Anzeichen?
Unordnung oder Verwahrlosung ernst nehmen, nicht bagatellisieren.
Frühzeitig mit Hausarzt, Psychiater oder Sozialpsychiatrischem Dienst Kontakt aufnehmen.
Offenes Gespräch mit Betroffenen suchen, ohne Vorwürfe zu machen.
Unterstützung für Angehörige selbst in Anspruch nehmen (z. B. Beratungsstellen).
Selbsthilfe
👉 Strukturhilfen, kleine Schritte zur Ordnung und begleitende Übungen finden Sie auf unserer Selbsthilfe-Seite.Hilfe- und Unterstützungsangebote
Sozialpsychiatrische Dienste (Beratung, Hausbesuche, Krisenhilfe)
Eingliederungshilfe (z. B. ambulante Hilfen zum Erhalt der Wohnung, Assistenz im Alltag)
Gesetzliche Betreuung bei schwerer Einschränkung und Selbstgefährdung
Psychotherapie (z. B. Verhaltenstherapie bei Zwangsstörung)
Wohnungswirtschaftliche Hilfen (z. B. Unterstützung zur Mietschuldenregulierung, Vermeidung von Kündigung)
Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige
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Die Krankheitsbeschreibungen auf dieser Seite geben einen kompakten Überblick und praktische Hinweise für Betroffene und Angehörige.
Für ausführlichere medizinische Informationen empfehlen wir folgende Fachseiten:psychenet – Informationsnetz Psychische Gesundheit
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (DGPPN)
Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Bitte beachten: Unsere Inhalte ersetzen keine ärztliche oder therapeutische Beratung, sondern sollen Orientierung geben und den Weg zu passender Hilfe erleichtern.
ℹ️ Hinweis
Depression
Was ist eine Depression?
Eine Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung. Sie geht weit über „traurig sein“ hinaus und betrifft Denken, Gefühle, Körper und Verhalten. Betroffene verlieren oft Freude, Antrieb und Interesse an Dingen, die ihnen früher wichtig waren.
Symptome
anhaltende Niedergeschlagenheit
Interessen- und Freudverlust
starke Erschöpfung und Antriebslosigkeit
Schlafstörungen (zu viel oder zu wenig)
Appetitveränderungen
Gefühle von Schuld, Wertlosigkeit oder Hoffnungslosigkeit
Konzentrationsschwierigkeiten
in schweren Fällen: Suizidgedanken
Inneres Erleben
Viele Betroffene beschreiben Depression wie eine „schwere Last“ oder „dunkle Wolke“. Gedanken drehen sich im Kreis, Zukunft erscheint aussichtslos, selbst kleine Aufgaben wirken überwältigend. Oft entsteht ein Gefühl, innerlich „erstarrt“ oder von anderen getrennt zu sein.
Auswirkungen auf Angehörige
Hilflosigkeit: Angehörige möchten helfen, wissen aber oft nicht wie.
Belastung: Stimmungsschwankungen und Rückzug des Erkrankten können das Familienleben belasten.
Schuldgefühle: Manche fragen sich, ob sie etwas falsch gemacht haben.
Überforderung: Die dauerhafte Sorge kann Angehörige selbst erschöpfen.
Unterstützungsmöglichkeiten
Verständnis zeigen, ohne Druck aufzubauen
Zuhören und ermutigen, professionelle Hilfe anzunehmen
praktische Unterstützung im Alltag (z. B. Termine, Haushalt)
auf die eigene Belastung achten (Selbstfürsorge, ggf. Angehörigengruppen)